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Städtereise nach Kiew – Perle des Ostens

von mark-schwarz
5 Minuten Lesezeit

Die Hauptstadt der Ukraine ist Sitz herausragender Kirchen, welche den Besucher mit ihren Feinheiten überraschen. Gurgelnd plätschert der drittgrößte Fluss Europas, der Dnjepr, durch die hohen Prachtbauten und unter den Brücken hindurch. Interessant ist der Kiewer Höhlenklosterkomplex mit unzählbaren religiösen Bauten, Museen und Höhlen. Stolz ist man hier auch auf die Sophien- oder Wladimir-Kathedrale. Kiew hat sich zu einer glanzvollen Metropole gemausert, die gerne Richtung Westen blickt.

Die schönsten Kirchen und Kathedralen Kiews

Kiew St. Sofia KathedraleDie Sophien-Kathedrale, erbaut zwischen 1011 bis 1018, wurde vom Fürsten Jaroslow dem Weisen gegründet und zählt heute zu den ältesten Denkmälern in der Stadt. Sie zählt zu den nationalen Naturschutzgebieten und findet sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe. Der Innenraum des majestätischen Sakralbaus ist mit 260 Quadratmeter außergewöhnlichen Mosaiken und 3.000 Quadratmeter Fresken aus dem 11. Jahrhundert verziert. Das weltberühmte Mosaikmeisterwerk zeigt die Kiewer Sophia als eine 6 Meter hohe Darstellung der Oranta mit betenden Armen. Die umfangreiche Farbpalette der Kiewer Mosaike zeigt 177 Schattierungen.

Die Andreas-Kirche wurde 1749 bis 1754 nach Plänen des italienischen Architekten Bartolomeo Rastrelli errichtet. Einst verkündete dort der Apostel Andreas, dass hier einmal eine große christliche Kirche stehen soll. Herausgekommen ist das markanteste Denkmal und eine der besonderen Sehenswürdigkeiten Kiews. Sie strahlt Leichtigkeit aus, trotz des ganzen Prunkes wie die vergoldeten filigranen grünen Kuppeln und der prachtvolle Dekor. Die Terrasse der Andreas-Kirche ist von Balustraden umgeben, von deren die Besucher einen wundervollen Blick auf den Stadtteil Podil und Fluss Dnjepr erhaschen können.

Wladimir-Kathedrale ist ein patriarchaler Sakralbau, welcher von 1862 bis 1882 fertiggestellt wurde. Zu Ehren des Heiligen Wladimir wurde eine pseudo-byzantinische Bauweise angewandt. Heute zählt sie zu der bedeutendsten russisch-orthodoxen Gotteshäusern. Die Außenfassaden sind in gelb-weiß gehalten und das Dach schmücken sieben goldene Kuppeln. Die künstliche Gestaltung der Innenräume übernahmen 100 Maler, darunter waren die berühmtesten Maler des 19. Jahrhunderts wie beispielsweise Wiktor Wasnezow, Michael Wrubel, Nikolai Pimonenko.

Die prächtigsten Klöster Kiews

Das imposante Kiewer Höhlenklosterkomplex mit seinen 144 Anlagen, gegründet 1051 vom Mönch Antonij, zählt zum nationalen Naturschutzgebiet als auch zu dem UNESCO-Weltkulturerbe. Die Höhlenanlagen wurden später auch überirdisch erweitert. Zum Höhlenkloster zählen die Dreifaltigkeitskirche aus dem 11. Jahrhundert, ein Glockenturm mit einer Höhe von 96,5 Meter aus den Jahren 1731 – 1732, das Refektorium, die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale sowie die „Nahen und Fernen Höhlen“ mit ihren unterirdischen Kirchen und den dazugehörigen Heiligenreliquien. Im Kloster wurden viele prominente Persönlichkeiten bestattet, unter anderem der Kiewer Fürst Jurij Dolgorukyj, welche 1147 die Stadt Moskau gegründet hatte.

Mihajlovsky-Kirche in KiewDas Kiewer Höhlenkloster birgt auch viele sehenswerte Museen wie beispielsweise das Museum der historischen Kostbarkeiten der Ukraine, das Museum für Buch und Buchdruck der Ukraine und das außergewöhnliche Museum der Mikrominiaturen. Bei letzterem werden Exponate ausgestellt, welche nur mithilfe eines Mikroskopes zusehen sind. Zum Beispiel ein verzierter Floh, eine Rose innerhalb eines Härchens oder das viel besagte Kamel im Nadelöhr.

Das St. Michaels-Kloster liegt gegenüber der Sophien-Kathedrale und wurde 1108 bis 1113 vom Enkel des Jaroslaw des Weisen gebaut. Die Kathedrale überstand zwar den Einfall der Mongolo-Tataren, jedoch nicht die Invasion der Sowejeten, welche die Gebäude in der Mitte der 30er zerstörten. Die heil gebliebenen einzigartigen historischen Fresken wurden in verschiedene Museen des Landes und insbesondere in die Eremitage nach St. Petersburg überführt. Mitte der 90er Jahre nach dem Ende der Sowjetunion, wurden die originalen Fresken in die Ukraine zurücküberführt und auf Grundlagen historischer Dokumente wieder aufgebaut. Mit einer kleinen Gedenkstätte neben dem Eingang werden den Millionen Verhungerten unter dem Stalin-Regime in den Jahren 1932 bis 1933 gewürdigt.

Zwei interessante Museen in Kiew

Das Ukrainische Nationalmuseum liegt am historischen Altkiewer Berg. Mit etwa 800.000 verschiedenen Ausstellungsstücken aus dem archäologischen, ethnografischen, numismatischen und antiquarischen Bereich reichen die Aspekte der Ukrainer Geschichte vom tiefen Altertum bis hin zur Gegenwart. Zusätzlich zur Hauptausstellung können thematische Sonderausstellungen besichtigt werden. Beispielsweise der Tripolier Zivilisation, die Geschichte des Geldumlaufs in der Ukraine. Ein runder Brustschmuck eines skythischen Zaren aus dem Jahre 4.000 v. Chr. ist das auffallendste Exponat. Es ist ein 1,5 Kilogramm Stück schweres Pektoralgold von unschätzbarem Wert.

Das Nationalmuseum „Tschernobyl“ findet sich unweit der U-Bahn „Kontraktova Ploschtscha“. Die größte Atomexplosion des 20. Jahrhunderts ereignete sich am 26. April 1986 im Atomkraftwerk Tschernobyl. In vielen Sälen werden etwa 7.000 Artefakte gezeigt. Darunter geheime Dokumente, Landkarten, Fotos, aber auch persönliches von Arbeitern sowie Zeugen.

Das Monster- oder Chimärenhaus

Das ungewöhnlichste Haus in Kiew ließ der Architekt Vladislav Gorodezki 1903 errichten. Dieses mit Legenden umrankten Haus ist ein Glanzstück seiner Zeit mit einer außergewöhnlichen Fassade. Am Mauerwerk ranken unzählige exotische Tiere und Fabelwesen (Chimären). Zahlreiche aufwendige Figuren wie Delfine, Frösche und Meerjungfrauen bevölkern das Dach. Im Treppenhaus präsentiert sich eine riesige Leuchte als Abbild des Wels im Lotus und der Stuck wurde zu sinkenden Schiffen und Kraken verarbeitet. Heute ist das Chimärenhaus aufwendig renoviert und beherbergt das Ukrainische Museum für Kunst. Es dient auch als Präsidenten-Sitz für offizielle diplomatische Zeremonien.

Das Schwarze Meer ist zwar etwas von Kiew entfernt, dennoch lohnt es sich für Urlauber, die Hauptstadt zu besuchen. Eine Städtereise nach Kiew ist einfach beeindruckend.

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